In den kommenden Wochen soll es hier einen Mehrteiler rund um das Thema Ölbilder gehen. Ihr könnt gespannt sein.

Immer wieder kann man beobachten, dass auch erfahrenere Spieler ratlos sind, wenn es um das Lesen von Ölbildern geht. Dabei ist das alles gar nicht so schwierig. Durch das Erkennen und die Rückschlüsse daraus, kann man sich selbst und auch seinen Teamkameraden das Leben auf der Bowlingbahn einfacher machen.

Hier ein Öl-Pattern, wie man es in der freien Wildbahn antrifft…

sample-sheet

Welche Informationen sind für uns wichtig?

  • Ölmenge
  • Öllänge
  • Ratio
  • Anzahl Loads

 

Öllänge

Diese ist beim Kegel-Sheet in der linken oberen Ecke unter „Oil Pattern Distance“ zu finden.

  • Bei 36 ft und weniger spricht man von „Short Pattern“.
  •  Zwischen 37 ft und 41 ft spricht man von „Medium Pattern“.
  •  Oil Pattern über 42 ft werden als Long Pattern bezeichnet.

Die Öllänge ist entscheidend „WO“ man die Bahn bespielen sollte.

 

Ölmenge

Rechts oben unter „Volume Oil Total“ steht die Ölmenge, die komplett auf der Bahn aufgetragen ist.

  • Angaben über 24 ml bedeuten sehr viel Öl.
  • Ölmengen zwischen 19 und 23 ml bedeuten Medium.
  • Angaben unter 19 ml sind wenig Öl.

Die Ölmenge in Kombination mit der Öllänge ist entscheidend was für Bälle wir spielen sollten.

 

Ratio

Die Ratio kann man in der untersten Tabelle ablesen unter „Track Zone Ratio“ in den jeweils äusseren Spalten. Bei diesem Beispiel wäre die Ratio des Ölbilds 2,2. Dies bedeutet, dass in der Bahnmitte 2,2x so viel Öl liegt wie auf den äusseren Leisten bis Leiste 7. Je kleiner diese Zahl, um so schwerer ist das Ölbild zu spielen. Eine hohe Ratio verzeiht eine relativ hohe Fehlerquote, während bei einer niedrigen Ratio sehr genau gespielt werden muss – jeder kleinste Fehler macht sich hier bemerkbar.

  • Eine Ratio von unter 3 ist anspruchsvoll und wird unter anderem in der 1. Bundesliga verwendet.
  • Eine Ratio von 3 bis 5 hat einen moderaten Schwierigkeitsgrad.
  • Ratios über 5 haben einen einfachen Schwierigkeitsgrad.

 

Anzahl Loads

Wichtig ist hier lediglich die Angabe unter 2L:2R für Forward. Je höher die Angabe unter „Loads“ ist, um so schwerer. Bei einer hohen Angabe hier, hat man im Head-Bereich (die ersten 20 ft) weniger Fehler-Toleranz um den Zielbereich zum Ende des Öls zu treffen.

Buffzone

Noch eine kleine Anmerkung zur Buffzone. Hier wird aktiv von der Maschine kein Öl mehr aufgebracht. Es wird nur noch das verteilt was sich auf den Bürsten und der Walze in der Maschine befindet. Wenn die Buffzone lang ist, ist die Ballreaktion in aller Regel geschmeidiger/runder. Wenn die Buffzone kurz ist, ist die Richtungsänderung dagegen abrupter. Dies kann die Ballwahl eventuell auch beeinflussen.

In den nächsten Folgen erfährt ihr dann, wie man die hier gewonnenen Erkenntnisse dann umsetzt –welches Material zu empfehlen ist bzw. welche Spiellinien am erfolgversprechendsten sind.

Einen besonderen Dank geht an Peter Knopp, der diese Beitragsreihe zum Thema Ölbilder in Qualität und Umfang erst möglich gemacht hat.