Heute möchte ich euch eine App für mobile Geräte vorstellen. Es handelt sich hierbei um „HUDL“ von der Firma Ubersense, eine Video-Analyse/Coaching-App. Es ermöglicht Videos von sich selbst aufzunehmen und zu analysieren. Es ist mit zahlreichen Funktionen ausgestattet, auf die ich noch weiter eingehen werde.

Diese App gibt es sowohl für iOS und Android und ist auf allen Plattformen gratis. Meine Erfahrungen die ich folgend mitteile, wurden auf dem iPhone 6 mit iOS 8.4 gemacht.

Wie bekommt man Videos in Hudl Technique?

Mit der roten „Rec“ Taste in der Mitte kann man Videos aufnehmen, aber auch bisher erstellte Videos die auf dem Handy oder Tablet liegen importieren. Beim aufnehmen hat man die Möglichkeit zwischen verschiedenen Auflösungen auszuwählen. Um den Bewegungsablauf bestens zu studieren, sollte möglichst etwas mit viel FPS (Frames-per-second) ausgewählt werden. Beim iPhone 6 bietet sich daher an, auf „Slo Mo“ mit 720p und 240 fps zu stellen. Man kann auch mit der Frontkamera aufnehmen, jedoch ist hier die Bildqualität bei nahezu allen Geräten schlechter und hohe FPS sind auch nicht möglich. Wenn man sich selbst aufnehmen möchte, kann man auch einen Timer einstellen, dass das Gerät erst nach 10 Sekunden beginnt aufzunehmen. Nach der Aufnahme hat man dann die Möglichkeit, das Video zu taggen. Das bedeutet, man kann zu dem Video Informationen speichern, WER auf dem Video zu sehen ist, und was man in dem Video speziell gefilmt hat (z.B. Anlauf, Abgabe, Fussarbeit o.ä.). Danach kann man das Video speichern und es landet unter „Videos“. Dort kann man auch sehr gut nach den getaggten Videos suchen und sortieren („Zeige alle Videos von Spieler xy“ oder „Zeige Anlauf von allen Spielern“

Was hat man für Möglichkeiten mit den aufgezeichneten Videos?

Unter Videos kann man sich das aufgezeichnete mit „Play“ anzeigen lassen. In der Fussleiste hat man eine Zeitskala. Durch ziehen nach links und rechts, kann man vor und zurückspulen oder das Video mit den Geschwindigkeiten 1/1, 1/2, 1/4 oder 1/8 abzuspielen. Also sozusagen, 3 Zeitlupen und eine Normal-Geschwindigkeit. Mit dem Zeichenstift rechts oben, kann man im Video Dinge einzeichnen und messen. Es gibt Quadrate, Kreise, Linien, Pfeile, Freihandzeichner und ein Textwerkzeug und dazu die Möglichkeit dies in 4 verschiedenen Farben einzuzeichnen. Aber auch ein Zeitmesser-Werkzeug und ein Winkelmesser sind vorhanden. Man kann aber auch jederzeit im Video rein- und rauszoomen. So sollte kaum ein Detail entgehen.

Es gibt jedoch auch die Möglichkeit 2 Videos zu vergleichen. Entweder legt man die beiden Videos nebeneinander oder übereinander. Übereinander gelegte Videos machen jedoch am meisten Sinn, wenn man das Aufnahmegerät auf ein Stativ stellt.

Auch in diesen Modis kann man wie gewohnt Dinge einzeichnen. Die Videos kann man hierbei zueinander synchronisieren, so dass zum Beispiel bei beiden Videos der Zeitpunkt der Ballabgabe synchron ist. Diese Vergleichsvideos kann man nach getaner Arbeit dann auch als neues Video speichern und exportieren.

Über die Community kann man auch Videos herunterladen und mit eigenen vergleichen. Aber auch der Upload von Videos ist möglich um Kommentare von anderen zu erhalten.

Auch gibt es Videos von Norm Duke und Liz Johnson gegen Gebühr, was scheinbar aber nicht in Deutschland funktioniert.

Zu guter letzt kann man auch Teams anlegen und hier die aufgenommenen Videos untereinander austauschen. So lassen sich auch Spieler trainieren, die nicht ständig vor Ort sind.

Gibt es Alternativen zu Hudl Technique?

Eine mögliche Alternative wäre Coach’s Eye. Ebenfalls ein sehr gutes Programm, was allerdings nicht ganz so günstig ist wie Hudl Technique. Es kostet ca. 5 Euro in der Grundversion. Das Precision-Pack für 10 Euro müsste dazu gekauft werden um vergleichbar im Funktionsumfang zu sein. Overlay, d.h. ein übereinander legen der Videos ist dort generell nicht möglich, falls das ein KO-Kriterium sein sollte.

Möglicherweise ist auch Kinovea (http://kinovea.org) eine Option für dich – sofern du mit dem Laptop/PC unter Windows arbeitest – es ist kostenfrei (OpenSource) und bietet einen großen Funktionsumfang bei einer etwas eigentümlichen Bedienung.

Fazit:

Es ist ein sehr gutes Programm, das es kostenlos im Play Store bzw. Apple Appstore gibt. Der Funktionsumfang ist auch ohne Abo und Zusatzmodule sehr gross und sollte für den Eigenbedarf ausreichend sein. Für Trainer könnte jedoch das Abo für 6 Euro im Monat oder 40 Euro im Jahr aufgrund der guten Team- und Exportfunktion eine durchaus sinnvolle Investition sein.

Ich möchte darauf hinweisen, dass das alles auf einer persönlichen Einschätzung und Erfahrung meinerseits beruht und ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Korrektheit erhebe.

Ihr könnt gerne in den Kommentaren mitteilen, was Ihr einsetzt und welche Erfahrung Ihr damit gemacht habt.